28.November-Titicacasee/ Uros / Taquile
- Alexander Ringel
- 29. Nov. 2022
- 2 Min. Lesezeit

Nachdem uns Puno etwas enttäuschte, war unsere Erwartungshaltung für heute auf dem Titicacasee begrenzt. Heute Morgen ging es aber dann mit unserer Reiseleiterin und unserem eigenen Schnellboot auf den See. Von hier bekam der See schon einen ganz anderen Eindruck als aus der Stadt heraus. Im flachen Ufer Wasser wächst das Schilfgras / Binsengras und unser Boot fuhr durch einen Kanal mitten durch das Gras auf den See hinaus.


Unser erstes Ziel sollten die schwimmenden Inseln circa 5 km von Puno entfernt sein. Das Volk der Uros hat diese schwimmenden Inseln angelegt, als sich am Land die Völker der Collas und Inkas bekämpften. Die Uros flohen vor den Kämpfen auf das Wasser. Seitdem gelten sie auch als das Wasservolk, was sich autark von dem ernährt, was der See hergibt.
Es gibt Dutzende von schwimmenden Inseln, die jeweils von einem Familienstamm bewohnt werden. Die Oberhäupte der Familien sind die Frauen, die Familien leben in einem Matriarchat. Wir besuchten eine dieser Inseln und die Chefin hielt uns willkommen und zeigte uns mithilfe unserer Reiseleiterin, wie das Leben dort funktioniert. Die Uros sprechen Aymará, was nur noch von ca einer Millionen Menschen in Peru und Bolivien gesprochen wird und unsere Reiseleiterin übersetzte.
Sie erklärten uns zum Beispiel den Aufbau der Insel, die praktisch ständig erneuert werden müssen und nur aus dem schwimmenden Wurzelwerk der Binsen besteht, welches im Kreuzverband dann mit getrockneten Binsen belegt werden. Die Häuser stehen lose auf den Binsen und müssen alle paar Jahre versetzt werden, wenn der Unterbau erneuert werden muss. Ein absolut nachhaltiges Leben.




Diese Männer flechten Schilfmatten für die Hütten und kümmern sich um die Inseln und auch auch die Schilfboote, während die Frauen feine Stickereien anfertigen, die an die Touristen verkauft werden.

Die Kinder fahren mit Booten zur Schule, die zumindest in der Primarstufe auch auf den schwimmenden Inseln ist.





Die Menschen machten einen glücklichen und fröhlichen Eindruck und leben im Einklang mit der Natur.
Es war ein schönes und freundliches Erlebnis.
Anschließend ging es mit dem Schnellboot zur Isla Taquile, die außerhalb der Lagune um Puno, direkt im Titicacasee liegt.





Es leben nur 2000 Menschen auf dieser Insel. Den Bewohnern ist es gelungen, eine sehr soziale Gesellschaft und Kultur zu bewahren. Im November werden die Autoritäten der Insel für ein Jahr gewählt und die Arbeiten an Wegen und Gemeinschaftseinrichtungen werden kollektiv erledigt.

Interessant ist aber das uralte Textil-Handwerk: Alle Männer müssen Stricken und Frauen Weben. Mit 5 Jahren beginnt die Ausbildung, die mit 15 Jahren abgeschlossenen ist. Ein Mann der nicht ordentlich mit feinsten Nadeln und dünnsten Garn stricken kann, wird keine Frau finden. Die Frauen weben feinste Gürtel und Tücher wiederum für die Männer.
Natürlich werden die Arbeiten auch an die Touristen verkauft und sorgen für den Lebensunterhalt.


Auch hier fand ich die Nachhaltigkeit beeindruckend. Aus alten Reifen werden Sandalen, aus alten Sandalen Türangeln 😃

Wir hatten auf jeden Fall einen wunderbaren abwechslungsreichen und interessanten Tag . Auch das Wetter spielte für uns mit, denn mit 18°C ist es hier im Hochland schon warm, allerdings ist die Sonne umso gefährlicher in dieser Höhe aber wärmt auch sofort.
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